Schloss Neuschwanstein – das Märchenschloss von König Ludwig II.

Schloss Neuschwanstein

Das Schloss Neuschwanstein zählt zu den schönsten Schlössern Deutschlands und ist auch international bekannt. Das Schloss wird ganzjährig von bis zu 1,4 Millionen Touristen jährlich besucht. Es gilt als eines der beliebtesten Ausflugsziele in Bayern. Das Schloss liegt in der Nähe von Füssen oberhalb von Hohenschwangau und untersteht der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Der etwa 150 Meter lange Bau wurde auf einem langgestreckten Felsen errichtet. Aufgrund seiner zahlreichen Giebel, Türme und Zinnen wird das Schloss Neuschwanstein bis heute auch als „Märchenschloss“ bezeichnet. Den heutigen Namen trägt die Anlage seit dem Jahr 1886, zuvor war es als „Neue Burg Hohenschwangau“ bekannt.

Schloss Neuschwanstein
Das Märchenschloss vom „Kini“ (König Ludwig II.): Schloss Neuschwanstein. Foto von Inessa Podushko / pixelio.de

König Ludwig II. als Bauherr

Bereits im Mittelalter befanden sich auf dem Felsenrücken die zwei kleinen Burgen „Vorderhohenschwangau“ und „Hinterhohenschwangau“. Sie verfielen jedoch im Laufe der Jahre zu Ruinen. Das Schloss Neuschwanstein in seiner heutigen Erscheinungsform geht zurück auf seinen Bauherren König Ludwig II. von Bayern (1845-1886). Es gilt als typisches Bauwerk der Epoche des europäischen Historismus im 19. Jahrhundert.

In diesem Baustil wurden auch weitere bekannte Burgen und Schlösser errichtet, wie zum Beispiel die Burg Hohenzollern in Baden-Württemberg oder das nahe gelegene Schloss Hohenschwangau. Als Vorbild für Schloss Neuschwanstein galten vor allem die mittelalterlichen Ritterburgen, allen voran die Wartburg bei Eisenach. Entworfen wurde das Bauwerk von dem Theatermaler Christian Jank aus München.

Schloss Hohenschwangau
Das Schloss Hohenschwangau. Foto von Sabine Geißler / pixelio.de

Ludwig II. widmete den Prunkbau dem Komponisten Richard Wagner und griff bei der Gestaltung des Schlosses außerdem auf die Sagenwelt des Mittelalters zurück, die sich auch bei Wagner wiederfindet. Während der Führung durch Neuschwanstein besichtigt der Besucher zunächst die ehemaligen Räume der Dienerschaft, die im ersten Obergeschoss liegen. Im dritten bzw. vierten Obergeschoss befinden sich die ehemaligen Wohnräume des Königs. Im dritten Stock liegt auch der prunkvolle Thronsaal, der mit einem großen Kronleuchter ausgestattet ist und die Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz zum Vorbild hatte.

Der größte Raum des Schlosses befindet sich im vierten Stock: Der „Sängersaal“ ist 27 mal 10 Meter groß und repräsentiert mit seiner Gestaltung die mittelalterliche Ritter- und Sagenwelt. Besonders sehenswert sind neben den prunkvollen Innenräumen auch die vielen Wandgestaltungen. Zahlreiche Abbildungen zeigen Motive berühmter Dichter, Könige und Ritter. Auch für seine praktisch-technische Ausstattung ist das Bauwerk bekannt geworden: Das Schloss erhielt bereits bei seiner Fertigstellung eine Reihe technischer Neuerungen, darunter eine Heizung, fließendes Wasser, eine Klingelanlage sowie Telefonleitungen.

Youtube-Video zum Schloss Neuschwanstein

Das Schloss Linderhof

König Ludwig II. ließ auch das nahegelegene Schloss Linderhof errichten. Es liegt in der Gemeinde Ettal, ebenfalls im Süden Bayerns und wurde in den Jahren 1870 bis 1886 gebaut. Es ist das kleinste der von Ludwig II. erbauten Schlösser, jedoch hielt sich Ludwig II. zu seinen Lebzeiten sehr häufig hier auf. Heute kann Linderhof mitsamt seiner großzügigen Gartenanlage von Touristen besichtigt werden. Ursprünglich stand an der heutigen Stelle der Schlossanlage ein einfaches Bauernhaus, das später zu einem Jagdsitz von Max II. umgestaltet wurde. Die Innenräume des Schlosses richten sich nach dem Stil des Neorokoko. Eine Besonderheit ist auch der Barock- und Rokokogarten, der Linderhof umgibt und interessierte Besucher zu einem Spaziergang einlädt.

Schloss Linderhof
Das Schloss Linderhof im Winter. Foto von Anton Funzel / pixelio.de

Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten in der Umgebung

In der näheren Umgebung des Schlosses gibt es eine Reihe an Übernachtungsmöglichkeiten. Hotels und Pensionen sind in unmittelbarer Nähe zu Neuschwanstein in unterschiedlichen Preiskategorien vorhanden. Dazu zählen zum Beispiel das „Hotel Garni Schlossblick“, das „Villa Ludiwig Suite Hotel“, das „Hotel Alpenstuben“ oder die „Romantic-Pension Albrecht“. Auch fürs leibliche Wohl ist ganz in der Nähe des Schlosses gesorgt. Dort gibt es beispielsweise das „Schlossrestaurant Neuschwanstein“.

Öffnungszeiten und Eintritt

Neuschwanstein ist täglich für Besucher geöffnet (außer am 1. Januar, am 24., 25. und 26 Dezember). Die Öffnungszeiten in den Monaten April bis Oktober sind täglich von 9 bis 18 Uhr. Vom 16. Oktober bis zum März ist das Schloss von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Die Eintrittskarten sind in Hohenschwangau am Fuße des Schlosses im Ticketcenter erhältlich oder können online unter der Webadresse www.ticket-center-hohenschwangau.de reserviert werden. Die Eintrittspreise liegen bei 12,- Euro für Erwachsene (11,- Euro ermäßigt). Der Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist frei – hier gibt es weitere Besucherinformationen zum Schloss Neuschwanstein. Darüber hinaus gibt es spezielle Gruppentarife und Kombitickets beim Besuch weiterer Sehenswürdigkeiten wie die Schlösser Hohenschwangau oder Linderhof. Die Bayerischen Schlösserverwaltung bietet außerdem ein Mehrtagesticket oder eine Jahreskarte an, die zum Besuch von mehr als vierzig Sehenswürdigkeiten innerhalb Bayerns berechtigt.

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