Urlaub in Rumänien: Die schönsten Orte


Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Rumänien denken? Graf Dracula vielleicht, die Hauptstadt Bukarest oder die faszinierende Artenvielfalt im Donaudelta? All das und vieles mehr macht das südosteuropäische Land zu einem interessanten und lohnenswerten Urlaubsziel. Aber trotzdem ist Rumänien als Urlaubsland noch ein Geheimtipp – Zeit also, das vielseitige Land mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Rumänien im Überblick

Rumänien befindet sich in Südosteuropa am Schwarzen Meer, seine Landschaft besteht zu etwa gleichen Teilen aus Gebirge (die Karpaten verlaufen durch das Land), Hochland sowie Ebene. Das Land grenzt an die Staaten Moldawien, Bulgarien, Serbien, Ungarn sowie die Ukraine und ist untergliedert in acht historische Regionen:

  • Transsylvanien (Siebenbürgen) im Zentrum Rumäniens, eine kulturell und architektonisch spannende Gegend, welche nicht zuletzt auch für ihren (angeblichen) grausamen Sohn Graf Dracula bekannt ist.
  • Die Walachei im Süden des Landes mit der Hauptstadt Bukarest
  • Moldau mit der renommiertesten und ältesten Universität in Iași, die Universität Alexandru Ioan Cuza
  • Bukowina im nördlichen Teil Rumäniens ist das Zuhause des UNESCO Weltkulturerbes Moldauklöster
  • Banat, wo mit Teremia Mare und Recaș zwei wichtige Anbaugebiete für Rotwein liegen
  • Kreischgebiet und dessen größte Stadt Oradea
  • Sathmar und Maramures mit dem fröhlichen Friedhof in Săpânţa, welcher von bunten Malereien, welche die dort Begrabenen charakterisieren, geprägt ist.
  • Dubrudscha, der Osten des Landes, welcher die gesamte Schwarzmeerküste inklusive dem Donaudelta umfasst

Bukarest: Zwischen Idylle und Zerfall

Bukarest ist sicherlich keine glamouröse Metropole wie manch andere Hauptstadt, sondern hat definitiv seinen eigenen, von Gegensätzen geprägten Charme: Hier stehen Ruinen neben Prachtbauten, die Schickeria schlendert an Bettlern vorbei und der Parlamentspalast ist nicht nur ein beeindruckendes und wunderschönes, sondern sogar das größte Gebäude Europas mit einem fantastischen Ausblick auf die ganze Stadt – doch bei der rumänischen Bevölkerung ist er nicht besonders beliebt. Denn er wurde errichtet vom Diktator Nicolae Ceausescu, der hier von 1965 bis 1989 regierte und Rumänien in eine Armut trieb, von der sich das Land noch heute erholt. Von dieser Situation geprägt, entwickelte sich in Bukarest in den letzten Jahren eine spannende, vom Staat vollkommen unabhängige Kunst- und Kulturszene, die inzwischen international von sich reden macht und durchaus Touristen anzieht.

Der Parlamentspalast in Bukarest: Das protzige Gebäude erinnert die Rumänen an die Diktatur des 20. Jahrhunderts, ist aber alleine schon aufgrund seines Ausblicks für Urlauber auf jeden Fall einen Besuch wert. Foto: Ștefan Jurcă| Lizenz: CC BY 2.0

Ein besonders netter Geheimtipp in Bukarest ist das Café Miau, wo zahlreiche zutrauliche Katzen nur darauf warten, gestreichelt zu werden. Während man die Heimeligkeit genießt, mit den Miezen schmust und ein heißes Getränk schlürft, kann man eines der zur Verfügung gestellten Brettspiele spielen. Ansonsten wimmelt es in charmanten Straßen wie der Leipziger Straße (Lipscani) oder der Macca Villarosse Passage in der Altstadt nur so von Restaurants, Cafés und Pubs, und auch das Nachtleben lässt in Bukarest nichts zu wünschen übrig.

Wer etwas Ruhe möchte, zieht sich zurück ins Grüne des idyllischen Cismigiu Parks oder ins Dorfmuseum, ein Freilichtmuseum am Ufer des Herastrau-Sees.

Als der Stadtgründer Bukarests gilt übrigens kein Geringerer als Vlad III. Drăculea – der, seit er im späten 19. Jahrhundert Bram Stoker zu seinem Schauerroman „Dracula“ inspirierte, der berühmteste Sohn Rumäniens ist. An ihn erinnern heute die geheimnisvollen Ruinen des einstigen Fürstenhofes in der Altstadt.

Wenn möglich, sollten Sie mehrere Tage in Bukarest verbringen, um die Stadt kulturell, architektonisch, geschichtlich und natürlich auch kulinarisch erkunden zu können.  Wer sich zunächst einen Eindruck von Bukarest verschaffen möchte, findet auf diesem Foto-Blog zahlreiche  Fotos aus Rumänien, natürlich auch von Bukarest.

Faszinierende Artenvielfalt im Donaudelta

Das Donaudelta ist der Einmündungsbereich der Donau ins Schwarze Meer und das größte Feuchtgebiet Europas. Es umfasst sage und schreibe fast 4200 Quadratkilometer und wächst sogar noch weiter, etwa 40 bis 50 Meter pro Jahr. 82,5 % davon befinden sich in Rumänien, der Rest des Donaudeltas ist in der Ukraine angesiedelt.

Im Donaudelta gibt es mit Sulina nur eine einzige größere Stadt, ansonsten befindet sich im gesamten Feuchtgebiet nur etwa 20 Dörfer, die – ebenso wie Sulina – alle ausschließlich per Boot oder Schiff erreichbar sind.

Doch wo kaum Menschen leben, können dafür umso mehr Tiere und Pflanzen gedeihen. So leben im Delta mehr als 320 teils seltene Vogelarten, darunter der Pelikan – der größte Wasser- und schwerste Flugvogel der Welt –, der Brachvogel, der Fischadler, verschiedene Eulen sowie Schwalben und viele Gänse- und Entenarten – ein Paradies für (Hobby-)Ornithologen.
Über 110 Fischarten locken hingegen jedes Jahr zahlreiche Fischer an. Im Donaudelta leben unter vielen anderen der Stör, der Flusswels, der Donauhering, der Zander und der Chinesische Schläfergrundel, welcher, wie sein Name schon sagt, sonst eher in China und anderen fernöstlichen Ländern heimisch ist.
Die Fische können im Delta ungestört laichen und leben, sind aber auch eine wertvolle Nahrungsquelle für die dort lebenden Säugetiere wie Fischotter, Bisamratten, europäische Nerze, Rotfüchse, Wölfe oder Mönchsrobben.

Das Donaudelta: Das größte Feuchtgebiet Europas. Foto: Bob Martens| Lizenz: CC BY-ND 2.0

Weite Schilfrohrflächen und riesige Seerosenfelder prägen das Bild des rumänischen Feuchtgebietes – ein sensationeller Anblick, der neben der reichen Tierwelt sicherlich mit ein Grund dafür ist, dass der Tourismus hier im Sommer boomt. Kreuzfahrtschiffe fahren täglich durch die großen Deltakanäle, in die entlegenen Gegenden kommt man per Kanu oder Ruderboot. Da ein Ausbau des Tourismus vor allem der Bevölkerung in Sulina und den Dörfern zugutekommen würde, arbeitet die rumänische Regierung gemeinsam mit der EU und der Verwaltung des Donaudeltas an Projekten, welche das Ziel verfolgen, den Tourismus im Donaudelta auszubauen, dabei aber im Einklang mit dem Naturschutz zu bleiben.
Dass der Schutz des Donaudeltas eine – glücklicherweise – so große Rolle spielt, liegt daran, dass es unter dreifachem internationalen Schutz steht:

  • es gilt als Biosphärenreservat
  • als Ramsarzone (Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung)
  • und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe

UNESCO Weltkulturerbe in Rumänien

Neben dem Weltnaturerbe Donaudelta befinden sich in Rumänien auch zahlreiche Stätten, die UNESCO in die Liste seines Weltkulturerbes aufgenommen hat:

Die Moldauklöster: Acht der rumänisch-orthodoxen Kirchen, die im 15. und 16. Jahrhundert erbaut worden sind, gehören zum Welterbe. Das Besondere an diesen Klöstern in Bukowina ist ihre farbenfrohe Bemalung. Sie stellt Bibelgeschichten dar, welche damals auch das des Lesens nicht mächtige Volk verstehen sollte. Das Rätsel um das Rezept, mit welchem die damaligen Maler ihre wetterbeständigen Farben zusammengemischt haben, konnte bis heute nicht gelöst werden.

Die Kirchenburgen in Transsilvanien: Sieben von etwa 150 Kirchenburgen gehören zum Weltkulturerbe. Sie sind einst erbaut worden, um sich gegen Angriffe von den Türken und Tataren zu schützen.

Das Kloster Horezu: Dieses Kloster, welches sich in der Walachei am Fuße des Karpatengebirges befindet, wurde Ende des 17. Jahrhundert erbaut. Mit der Errichtung dieses Klosters wurde der  Brâncoveanu -Stil begründet, welcher geprägt ist von Rund- und Spitzbogenfenstern, weit überhängenden Holzdächern sowie wunderschönen Fassadenornamenten mit Pflanzenmotiven.

Das historische Zentrum von Schäßburg: Schäßburg ist nicht nur einen Besuch wert, weil hier angeblich Fürst Vlad III. Drăculea, zur Welt gekommen ist und sich seine Geschichte wie ein roter Faden durch die ganze Stadt zieht, sondern auch, weil ihr historisches Zentrum, eine mehrere Gebäude umfassende Burg in der Altstadt, ein bedeutendes, von UNESCO geschütztes Welterbe darstellt.

Die Holzkirchen: In Maramures befinden sich die Kirchen aus Buchen-, Eichen-, Ulmen- und Tannenholz, die UNESCO als hervorragende Beispiele für die für das nördliche Rumänien typische Sakralarchitektur zum Welterbe ernannt hat.

Die Festungsanlagen der Daker: Die Anlagen entstanden etwa im ersten Jahrhundert vor bis ins erste Jahrhundert nach Christus und sind somit wohl das älteste Weltkulturerbe. Besonders sehenswert sind die Überreste der alten Hauptstadt des Dakerreichs Sarmizegetusa Regia in der Nähe der heutigen Stadt Orăștie.

Reportage: Der fröhliche Friedhof in Rumänien

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Beitragsbild: pozek; Lizenz: CC BY 2.0; Motiv: Schäßburg


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