Florenz – die schöne Hauptstadt der Toskana


Florenz ist eine der historisch interessantesten und wichtigsten Städte nicht nur Italiens, sondern der ganzen Welt. Hier liegt die Wiege der Renaissance, und die Hauptstadt der Toskana wird mit vielen berühmten Persönlichkeiten verbunden. Darunter gehören u.a. Leonardo da Vinci, Michelangelo, die Medici, Niccolo Machiavelli, Galileo Galilei und viele mehr.

Mein erster Besuch von „Firenze“ (italienisch für Florenz) war kurz nach der Jahrtausendwende. Damals hatte ich nur einen halben Tag Gelegenheit, mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anzusehen, wozu natürlich der berühmte „Duomo“ gehörte. Doch Florenz hat noch so viel mehr zu bieten, und ich bin sehr froh, dass ich etwas zufällig neulich noch einmal hier gelandet bin.

Die schöne Stadt Florenz am Fluss Arno.

Anreise per Flixbus von München nach Florenz

Da meine Frau Bea und ich so weit wie möglich auf kurze Flüge verzichten wollen, sind wir per Bus angereist. Um die etwa neunstündige Fahrt über Nacht besser überstehen zu können, hatte ich uns kurz vorher noch bequeme Nackenkissen organisiert. Normalerweise gehöre ich zu den Menschen, die weder im Flugzeug noch im Bus allzu gut schlafen können, aber dieses Mal hatte ich es locker auf sechs Stunden oder mehr gebracht.

Damit konnte es kurz nach Ankunft gegen 9:30 Uhr auf ins Abenteuer gehen. Zunächst ging es mit der Tram mitten in die Innenstadt zum Hauptbahnhof. Bea hatte uns ein gut gelegenes, sauberes und gut ausgestattetes Apartment via Airbnb organisiert. Ich hatte mich im Vorfeld kaum um die Planung und Organisation kümmern können, weil ich arbeitstechnisch zu sehr eingespannt war.

Doch ich muss meine Frau an dieser Stelle loben, und für etwa 70 Euro pro Nacht haben wir dann vier Nächte in Florenz verbracht. Unsere Vermieterin war sogar so nett und hat uns früher einchecken lassen, sodass wir uns noch einmal kurz ausruhen konnten bevor wir zum ersten Spaziergang auf den Markt aufbrachen.

Lederwaren auf dem „mercato centrale“

Dieser ist vor allem bekannt für die Lederwaren, die dort feil geboten werden. Da ich ohnehin auf der Suche nach einem neuen Ledergürtel war, kamen die vielen „fahrenden Läden“ wie gerufen, und ich konnte mir das schönste Teil aussuchen. Zwar fand ich es etwas eigenartig, dass es vor allem Nicht-Italiener waren, welche auf dem Markt Gürtel, Taschen, Jacken, Geldbeutel und weitere Güter zum Verkauf angeboten haben. Doch ich fand den Gürtel schön und die Geschichte drum rum auch glaubwürdig, sodass ich mir den Ledergürtel leistete – echtes Leder hin oder her!

Nach dem kurzen Shopping auf dem „mercato centrale“ ging es dann auch schon zur ersten Walking Tour. Wir haben es uns angwöhnt, in jeder Stadt mindestens eine Walking Tour mit lokalen Guides zu unternehmen, um so schnell interessante Insider-Tipps zu erhalten. Meistens werden diese Touren als „free walking tours“ angeboten, und am Ende erhalten die Guides dann eine freiwillige Spende – ein sehr tolles Konzept!

Unser Guide war Amada, eine Brasilianerin, welche in Florenz gelandet ist und mit uns eine Reise in die Renaissance unternommen hat. Es waren ca. 30 Gäste, welche von ihr betreut wurden – was ich persönlich etwas viel fand, da man bei dem Trubel teilweise kaum etwas verstehen konnte vom dem Gesagten. Aber wir haben dennoch sehr schöne Eindrücke bekommen und einige versteckte Ecken und Gassen kennengelernt.

Vor der Kathedrale Santa Maria del Fiore in Florenz

Tuscany Bike Tour

Am nächsten Tag ging es dann auf eine der zahlreich angebotenen „Tuscany Bike Tours“, bei der wir dann auf einer Vespa durch die Toskana getingelt sind. Zumindest für ca. eine Stunde. Insgesamt ging die meiste Zeit drauf, um Florenz ins Umland zu kommen, was per Van erfolgte (ca. 30 Minuten Fahrzeit), dann ein paar Trockenübungen auf dem Schotterweg, was bei wiederum ca. 30 Teilnehmern wirklich lang gedauert hat.

Im Nachhinein bin ich mir nicht ganz so sicher, ob ich diese Tour gebucht hätte – aber ich will ja nicht klagen, weil ich mich im Vorfeld auch um rein gar nichts gekümmert habe. Allerdings war ich als recht erfahrener Motorradfahrer dann doch ein kleines bisschen ernüchtert von dieser „Vespa-Tour“. Toll war allerdings, dass wir ein familiäres Weingut besucht haben mit jahrtausendealter Geschichte, tollem Chianti und gutem Essen.

Das hat dann mehr als entschädigt, wobei ich den Preis von 150 Euro pro Person dann doch etwas viel finde für das Programm. Jedenfalls habe ich jetzt Einiges über guten toskanischen Rotwein gelernt und kann sagen, dass ich mit der Vespa durch die Toskana gegurkt bin^^.

Food Tour durch Florenz

Da aller guten Dinge ja bekanntlich drei sind, haben wir auch noch eine dritte Tour mitgemacht, und zwar eine private Food-Tour. Lustigerweise hatte ich im Vorfeld schon ein paar Spots ausfindig gemacht und auch mit Bea getestet, wofür unser weiblicher Guide natürlich nichts konnte.

Allerdings fand ich das Preis-/Leistungs-Verhältnis auch in diesem Fall ein klein wenig unausgeglichen, da ich nach grobem Überschlagen ausgerechnet hatte, dass auf die angenommenen Nettokosten nochmal mind. 150% Zusatzkosten oben drauf kamen.

Klar, dem Guide gönne ich es ja wirklich, aber ich bin mir fast sicher, dass auch nochmal ein recht hoher Anteil an die Vermittlungsagentur ging. Da ich ja selber Reiseveranstalter bin seit einigen Jahren, überlege ich mir jetzt stark, selber einzusteigen in diesen Markt, da die Margen scheinbar recht hoch sind, und diese Preise offenbar auch anstandslos gezahlt werden…

Kurzes Fazit zu den Touren: eine davon sollte man auf jeden Fall machen, alle drei sind mindestens eine zu viel:)

Florenz ist eine kulinarische Weltstadt!

Um zu einem kulinarischen Abschluss zu kommen: Es gab gleich mehrere Highlights, die ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen möchte:

  • Auf dem Marktgelände kann man im oberen Stockwerk essen gehen, und dort gibt es eine hervorragende Pizzeria. Ich habe selten ein so gute Pizza gegessen, und mein absoluter Favorit war die mit Büffelmozarella und Wildschwein-Salami
  • In der Osteria Santo Spirito habe ich meine bisher besten Gnocchi bekommen mit Trüffel und ich glaube vier verschiedenen Käsesorten – das war wirklich der Hammer, wie einem die Gnocchi auf der Zunge zergangen sind!
  • Negroni ist ab sofort mein italienischer Lieblings-Cocktail, bei dem Gin, Campari und roter Vermouth mit gleichen Anteilen mit ein paar Eiswürfeln gerührt und mit einer Orangenscheibe garniert werden.
Leckere Pizzen im „mercato centrale“, der bis spät nachts geöffnet hat. Der Limoncello-Spritz und ein Negroni haben das Ganze perfekt abgerundet!

Weitere Sehenswürdigkeiten in Florenz

Neben den unzähligen klassischen Sehenswürdigkeiten in Florenz, zu denen u.a. die „Ponte Vecchio“, der Medici Palast „Palazzo Medici Riccardi“ und die vielen Museen (u.a. Uffizien und Galleria dell’Academia) gehören, möchte ich auch vor allen den Läufern unter uns ans Herz legen, mal jenseits der Brücken unterwegs zu sein.

Auf meinem etwa 90-minütigen Run-Walk durch Florenz bin ich durch malerische Straßen gekommen, mit teilweise grandiosem Ausblick.

Abschließend muss ich sagen, dass Florenz immer eine Reise wert ist. Zwar treiben sich hier recht viele Touristen herum, zudem erstaunlich viele aus den USA, aber sicher nicht so viele wie in Venedig. Die Stadt hat einfach in jeglicher Hinsicht sehr viel zu bieten, ist perfekt für ein verlängertes Wochenende.

Noch ein letzter Tipp: Wer auf schöne Lederwaren steht, der wird hier sicher fündig. Nach unserem Trip würde ich empfehlen, nicht auf dem „mercato centrale“ shoppen zu gehen, sondern in eine der vielen Manufakturen zu gehen, wo auch noch „echte“ Italiener / Fiorentini arbeiten und die Produkte wie z.B. Lederjacken, Taschen und Geldbeutel in ihrer Werkstatt im Laden selber herstellen.


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