Städtereise: Budapest an einem Wochenende

Das schöne Parlament in Budapest an der Donau

Die Hauptstadt Ungarns hat sich zu einer der angesagtesten Metropolen Europas entwickelt. Ob Familienurlaub, Singlereise oder Städtereise – Budapest ist immer einen Besuch wert. Mit knapp zwei Millionen Einwohnern ist Budapest die größte Stadt Ungarns. Das war nicht immer so. Die Stadt entstand erst im 19. Jahrhundert nach einem Zusammenschluss von Buda und Pest, die durch Europas längsten Fluss, der Donau, getrennt war. Buda bedeutet übersetzt Berg, Pest platt.

Eine Stadt die so gegensätzlich ist, wie es ihr Name schon andeutet. Schon ein Wochenende für eine Städtereise reicht aus, um in Budapest wunderschöne Sehenswürdigkeiten wie das Parlament zu besichtigen, das Nachtleben in den Ruin Bars zu erleben oder in Thermalbäder zu entspannen. Und alles schon für wenig Geld, denn in kaum einem anderen Land Europas kann man so günstig reisen wie in Ungarn.

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Erhaben thront das Wahrzeichen von Budapest, das Parlamentsgebäude, am Ufer der Donau.

Anreise per Flugzeug, Bus oder Bahn

Die Angebote an Reisen nach Budapest sind unschlagbar. Für nur 39 Euro kann man bereits mit der Bahn nach Budapest kommen. Allerdings ist dieses Angebot nichts für spontane Reisende. Circa zwei bis drei Monate im Voraus sollten die Tickets gebucht werden. Die Fahrt dauert rund zehn Stunden, dafür hat man meistens einen Zwischenstopp in Wien und kann sich bei der Wartezeit gleich ein wenig von der Kaiserstadt anschauen.

Etwas teurer und auch länger sind Busfahrten. Für rund 50 Euro erreicht man die „Perle der Donau“. Die Fahrt mit dem Bus dauert mit rund zwölf Stunden länger als die mit dem Zug. Doch das muss kein Nachteil sein, viele Fahrten werden über Nacht angeboten. Eine Reise „im Schlaf“ ist also möglich.

Wer gerne auf dem schnellsten Weg reist, liegt mit einem Flug genau richtig. Mittlerweile fliegen viele Billigairlines aus vielen Flughäfen in ganz Deutschland nach Budapest. Auch die Kosten sind nicht allzu hoch. Bei Germanwings starten die Preise beispielsweise bereits bei ca. 60 Euro pro Flug.

Der Weg vom Flughafen nach Budapest dauert nicht lange und ist sehr leicht zu finden. Mit der 200E fährt man 20 Minuten vom Flughafen zur Endstation der blauen Metrolinie M3. Die M3 durchquert dann die ganze Stadt von Süd nach Nord. Die Fahrt ist günstig. Singletickets gibt es ab 350 Forint (1 Euro), 24-Stunden-Tickets für umgerechnet 5 Euro.

Sehenswürdigkeiten in Budapest

Entlang der Donau reiht sich eine Sehenswürdigkeit Budapests nach der anderen. Wer sich zuerst einen Überblick über Fluss und Stadt machen möchte, erklimmt am besten den 235 Meter hohen Gellértberg auf der Buda-Seite. Von hier aus hat man eine sagenhafte Panoramaaussicht auf alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Budapest. Weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Berg sind die Zitadelle und das Freiheitsdenkmal. Die Zitadelle ist eine imposante ehemalige Festungsanlage, die von den Habsburgern wegen dem ungarischen Freiheitskampf um 1848/49 erbaut wurde. Das Freiheitsdenkmal hat mit diesem Kampf allerdings nichts zu tun. Es wurde rund hundert Jahre später 1947 zur Erinnerung an die Befreiung von der Nazibesetzung errichtet.

Vom Gellértberg gelangt man über verwinkelte Gassen ins historische Buda-Viertel. Seit 1987 zählt es zum Weltkulturerbe der UNESCO. Straßen, Häuser und zahlreiche kleine Cafés und Restaurants versetzen Besucher um Jahrhunderte zurück. Dominiert wird das Viertel vom wuchtigen Burgpalast. Seit dem 14. Jahrhundert überschaute dieses Schloss im Renaissancestil die Stadt. Im Zweiten Weltkrieg wurden jedoch große Schäden am Bauwerk angerichtet, es brannte von innen komplett aus. Der Wiederaufbau in der Nachkriegszeit ist nicht originaltreu. Dennoch lohnt ein Besuch. Der Palast beherbergt heute verschiedene wichtige Ausstellungen und Institutionen wie die Nationalbibliothek oder -galerie.

Matthiaskirche mit Aussicht auf Budapest

Die Matthiaskirche ist mit ihrer unverwechselbaren Architektur eine der beliebtesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Herzen von Budapest. Farbenprächtige glänzende Kacheln schmücken ihr Dach. Im Inneren erwarten Besucher farbenfrohe Buntglasfenster, detaillierte Fresken und Stuckverzierungen. Neben dem Dach sind die beiden ungleichen Türme der Matthiaskirche besonders auffällig. Als Teil der Burg von Buda und Budas erste Pfarrkirche wurde sie ab dem Jahr 1255 unter König Béla IV. errichtet. Zahlreiche Könige wurden hier gekrönt, weswegen sie auch „Königskirche“ genannt wird.

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Die Matthiaskirche wurde als erste Pfarrkirche ab 1255 unter König Béla IV. errichtet.

Umgeben ist die Matthiaskirche von der Fischerbastei, einer 140 Meter langen Burgmauer. Sie wurde im neugotischen Stil als Ersatz der alten Budaer Burgmauer zwischen 1895 und 1902 errichtet. Ihre sieben spitzen Steintürme symbolisieren die sieben Stammesführer der Ungarn und ihr Name weist darauf hin, dass dieser Teil der Mauer von der Fischerzunft bewacht wurde. Heute hat man von der Mauer aus direkt einen Blick auf das Parlament auf der gegenüberliegenden Seite der Donau.

Parlament in Budapest – Prunkvoll wie ein Schloss

Das Parlament in Budapest ist nicht nur das größte Gebäude von ganz Ungarn, sondern auch das drittgrößte Regierungsgebäude der Welt. Es hat eine Länge von 286 Metern, die charakteristische Kuppel ragt 96 Meter in die Höhe. Erhaben thront das Parlament am Rande der Pester Seite direkt neben der Donau. Architektonisch ist der Regierungssitz und Wahrzeichen von Budapest ein Meisterwerk: Etliche Fenster und Türme befinden sich an der neugotischen Außenfassade, in über 700 Räumen sind Büros und andere funktionelle Räume untergebracht. Wer das Parlamentsgebäude besichtigt, darf einen Blick auf den prunkvollen Kuppelsaal und den Sitzungssaal der Regierung erhaschen. Das Parlament kam zusammen mit dem Budaviertel 1987 auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerben.

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Die charakteristische Kuppel des Parlaments ragt 96 Meter in die Höhe.

Nachtleben in den Ruin Bars von Budapest

So viel Budapest mit seinen Sehenswürdigkeiten am Tage zu zeigen hat, so viel gibt es auch nachts zu sehen. Das Staunen geht in den Ruin Bars von Budapest weiter. Anders wie der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um kurz vor dem Einsturz stehende Bars, sondern um alte Gebäude, die so übernommen wurden, wie sie waren. Die Räume in den Ruin Bars wurden nicht renoviert, keine neuen Möbelstücke wurden für die Einrichtung gekauft. Wer eine Ruin Bar in Budapest besucht, findet bemalte Wände, verwinkelte Räume und alte umfunktionierte Gegenstände vor. So findet beispielsweise eine zweigeteilte Badewanne einen neuen Zweck als Sitzbank. Die älteste Ruin Bar von Budapest ist das Szimpla Kert. Seit über 30 Jahren treffen sich hier Partywütige auf ein oder mehr Bier.

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Schon seit 30 Jahren kann in der Ruin Bar Szimpla Kert einen Drink genießen.

Fotos: © Christina Schröder


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