Mittelmeer-Kreuzfahrten: ADAC Test Kreuzfahrtschiffe

Kreuzfahrtschiff - Venedig - Sicherheit bei Schiffsreisen

Kreuzfahrten waren früher bestenfalls etwas für Millionäre. Entsprechend steif ging es auch an Bord zu. Schon zum Frühstück mit Krawatte und Anzug und Abendessen im Smoking. Doch heutzutage sind Kreuzfahrten auch bei jungen Leuten voll im Trend. Warum diese Seereisen, speziell auch Mittelmeer-Kreuzfahrten derzeit so stark gefragt sind, hat viele Gründe.

Es hat sicher viel damit zu tun, dass auf zahlreichen Kreuzfahrtschiffen die Kleiderordnung weniger streng ist und auch das Angebot und die Kreuzfahrtschiffe selber auf eine neue Generation ausgelegt sind. Eine Kreuzfahrt buchen ist so für jedes Alter und jeden Geschmack möglich. Von Clubschiff über Erlebniskreuzfahrt bis hin zum Luxusliner bieten Reedereien ihre unterschiedlichen Kreuzfahrtschiffe an. Beim Clubschiff spielt sich das Leben beispielsweise viel an Bord ab. Hier gibt es unzählige Pools, Bars, Fitnesscenter, Diskotheken und ein großes abwechslungsreiches Programm – und das fast immer zum „Alles-inklusive-Preis“.

Kreuzfahrtschiff - Einfahrt in den Hafen von Venedig - Sicherheit bei Schiffsreisen
Kreuzfahrtschiff bei der Einfahrt in den Hafen von Venedig. ADAC-Test über die Sicherheit bei Schiffsreisen
Foto: colourbox.com

Selbst beim Essen geht es an Bord des Clubschiffs deutlich lockerer zu. Bei einer Erlebniskreuzfahrt steht normalerweise nicht die Erholung am Schiff im Fokus, sondern das Abenteuer. Das Kreuzfahrtschiff steuert dabei bedeutende Sehenswürdigkeiten an, etwa malerische Küstenstädte, Fjorde oder gigantische Wasserfälle. Kreuzfahrten sind fast immer teurer als ein Pauschalurlaub. Dennoch gibt es auch tolle Mittelmeer-Kreuzfahrten zum erschwinglichen Preis, was dazu führt, dass nicht gerade reiche Urlauber zunehmend eine Aida Kreuzfahrt auf e-hoi.de buchen.

Unglück der Costa Concordia vor der Insel Giglio

Kreuzfahrten rückten allerdings durch das Unglück mit dem Kreuzfahrtschiff Costa Concordia in Kritik. Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia war am 13. Januar 2012 zu dicht an die Küste der toskanischen Insel Giglio herangefahren und an einen Felsen gekracht, auf Grund gelaufen und ist dabei Leck geschlagen. Bei diesem Unglück starben 32 Menschen. Viele Menschen sind seitdem verunsichert und haben sich mit ihrer Angst an den ADAC gewandt. Die häufigste Frage war dabei: „Wie sicher sind Kreuzfahrtschiffe?“

ADAC-Test Kreuzfahrtschiffe 2012

Dieser und weiteren Fragen ging der ADAC in einem Test auf den Grund (siehe http://www.adac.de/infotestrat/adac-im-einsatz/motorwelt/Kreuzfahrt_Probefahrt.aspx). Der ADAC testete dabei zehn Mittelmeer-Kreuzfahrtschiffe. Eines vorweg: zweimal konnte der Club die Note „sehr gut“ vergeben und zwar für die Technik zweier Aida-Schiffe. Von den restlichen acht Schiffen erhielten sieben die Note „gut“.

Youtube-Video: Kreuzfahrtschiffe im ADAC-Test

Der ADAC testete verschiedene Kreuzfahrtschiffe, von denen zwei die Note „sehr gut“ erhielten.

Nur ein Schiff, die Costa Serena, konnte vom ADAC nicht bewertet werden, da die Reederei den ADAC-Test nicht genehmigt hatte. Bei den übrigen Kreuzfahrtschiffen zeigte sich das Personal überwiegend sehr freundlich, professionell und hilfsbereit. Als negative Ausreißer fielen nur die MSC Fantasia, Norwegian Epic, MSC Splendida und Navigator of the Seas auf. Auf diesen vier Schiffen konnten die vorgeschriebenen Seenotrettungsübungen die Tester nicht überzeugen, denn die Passagiere wurden zur Übung nicht nachhaltig genug zusammengerufen und die Instruktionen waren zu oberflächlich.

Der ADAC-Test stellte leider noch ein weiteres gravierendes Problem fest: von den zehn Schiffen im Test waren fünf mit Ausnahmegenehmigungen ihrer Flaggenstaaten Bahamas oder Panama unterwegs. Die Adventure of the Seas, MSC Fantasia, Norwegian Epic, MSC Splendid und MSC Orchestra können deshalb auf See Schotten im Unterschiff geöffnet lassen. Dies erleichtert zwar der Mannschaft die Arbeitsabläufe in der Wäscherei, in Küche oder im Lager, aber diese Praxis ist leider gefährlich.

Ein Tester erklärt dies so: „In Notfällen könnte das Schließen offener Schotten vergessen werden oder die Technik versagen.“ Dabei könnte Wasser in den Rumpf eindringen. Die internationale UN-Konvention würde zwar vorschreiben, dass sämtliche wasserdichten Türen geschlossen gehalten werden müssen, aber Flaggenstaaten können eine Ausnahmegenehmigung erlassen und leider sind diese Ausnahmen international sehr verbreitet. Positiv anzumerken ist, dass die Reederei Aida bei ihren Kreuzfahren, die Schotten jederzeit dicht hält.

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