Australien-Urlaub in Melbourne: mein erstes Mal “down under”

Southbank, Melbourne, Victoria

Wer träumt nicht davon? Einmal nach Australien reisen zu Känguruhs & Koalas, auf die andere Seite der Weltkugel, wo alles irgendwie anders ist. Wo die Leute “no worries” sagen und “hey, mate”. Wo es Sommer ist, wenn es bei uns wintert. Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben, aber in ein paar Wochen ist es soweit, und ich werde nach „down under“ abdüsen.

Southbank, Melbourne, Victoria
Meine erste Australienreise führt nach Melbourne. Hier: Southbank. Foto von Yasser Alghofily unter der CC BY.20 Lizenz

Bisher kannte ich Australien bestenfalls aus Erzählungen von einem guten Freund, der fast ein ganzes Jahr durch das Land gereist ist, von den Simpsons oder auch von dem Roman “Traumfänger” von Marlo Morgan – deren Erlebnisse mit den Aborigines übrigens, zumindest teilweise, offenbar frei erfunden sind. In Erinnerung geblieben ist mir, dass es den “Uluru” bzw. “Ayers Rock” gibt und die Einheimischen mit Boomerangs rumschmeißen.

Ach ja, und mein Papa hat mir vor Jahren mal ein Didgeridoo aus Sydney mitgebracht, auf dem ich auch mal eine Zeit lang rumgepustet habe. Ansonsten habe ich mich die letzten Monate auch auf dem Forum “Deutsche in Melbourne” vor allem ein wenig zur Hauptstadt Victorias eingelesen, wo ich den Großteil meines Australien-Urlaubs verbringen werde.

Inhaltsübersicht:

Visum für Australien

Da ich einen Aufenthalt von mehr als drei Monaten plane, habe ich mich online für das Visitor Visa (subclass 600) beworben. Das Visum würde einen Aufenthalt von bis zu sechs Monaten ermöglichen. Ich habe mir von einigen Australienreisenden sagen lassen, dass es normalerweise nur einen Tag dauert bis man das Visum erhält. Doch bei mir hat es ab Ende September mehr als sechs Wochen gedauert bis es durch war.

Ich hatte zu Beginn einfach nicht ganz kapiert, dass ich auch Dokumente zu meiner Gesundheit einreichen muss. Das liegt vermutlich daran, dass ich fast 1,5 Jahre am Stück nicht in Deutschland war und in der dritten Welt allen möglichen Krankheiten ausgesetzt gewesen sein könnte. Den Gesundheits-Check habe ich jedenfalls noch hier in Cebu City (Visayas) nachgeholt, wo ich mich seit Anfang Oktober wieder mehrheitlich aufhalte, sodass das dann auch geklärt war.

In den vielen Tagen, während derer ich auf eine Antwort von der australischen Immigrationsbehörde gewartet habe, wurde ich so langsam ungeduldig. Wenn alle Stricke reißen, muss ich mir eben etwas einfallen lassen, dachte ich mir: z.B. nach etwas mehr als zwei Monaten kurz nach Neuseeland reisen und dann wieder nach Australien zurückkehren. Allerdings habe ich in verschiedenen Foren gelesen, dass solche “Visa Runs” nicht ganz so einfach sind wie z.B. In Thailand oder auch auf den Philippinen. Besser und praktischer wäre es also, gleich das Visum für sechs Monate zu bekommen. Gestern war es dann endlich so weit, und ich habe meinen “grant letter” erhalten, der mir das Visum für sechs Monate bescheinigt. [zurück zur Übersicht]

Australian Visa online
Auf der Website http://immi.gov.au/ kann man das Visum online beantragen. Screenshot vom 19.11.14

Flug nach Australien

Den Flug nach Australien habe ich bisher noch nicht gebucht, weil ich den erst nach Erhalt des Australien-Visums organisieren wollte. Die Flüge nach Australien sind von den Philippinen aus ja glücklicherweise nicht ganz so teuer wie z.B. von Deutschland nach Australien. Als ich gestern bei Skyscanner vorbei geschaut habe, lagen die günstigsten Flüge von Manila nach Melbourne bei ca. 480 Euro mit AirAsia über Kuala Lumpur und Jetstar über Singapur bei 550 Euro. Für einen kurzen “Abstecher” nach Auckland in Neuseeland würde ich von Melbourne aus ca. 300 Euro bezahlen – kein Pappenstil. Glücklicherweise komme ich jetzt um diesen kurzen Abstecher herum, sodass ich das Geld sinnvoller einsetzen kann.

Jetstar Website
Ich werde voraussichtlich mit Jetstar von Manila nach Melbourne fliegen, mit Zwischenstopp in Kuala Lumpur (Malaysia). Screenshot von www.jetstar.com am 20.11.14

Auf der anderen Seite würde mich eine kleine Neuseeland-Reise natürlich auch reizen. Zudem findet Mitte Januar in Auckland auch noch ein Ironman 70.3 statt, der sich sehr gut als “Probetriathlon” für das große Event im März eignen würde und die “Kiwis” auch noch allerhand zu bieten haben. Allerdings findet in Geelong auch noch ein Ironman 70.3 statt und ein paar Wochen später die Challenge Melbourne, ebenfalls über die Mitteldistanz.

Beim direkten Vergleich zwischen AirAsia und Jetstar tendiere ich derzeit eher zu Jetstar, weil ich den Rückflug flexibel halten möchte. Es scheint mit Jetstar einfacher zu sein, die Flugdaten zu einem bestimmten Preis ändern zu lassen – hierzu kann man z.B. ein Jetstar Plus Bundle hinzubuchen, sodass man nicht noch zusätzlich Gebühren bezahlen muss. [zurück zur Übersicht]

Warum ich ausgerechnet nach Melbourne will?

Meine Freundin ist dort aufgewachsen, weshalb wir dort einige Zeit verbringen möchten. Zum Anderen werde ich mich einige Wochen auf meinen ersten Ironman vorbereiten, der dann vor Ort am 22.3.2015 stattfinden wird. Die 875 (!) australischen Dollar für die Teilnahme habe ich schon vor ein paar Monaten überwiesen. Die hohe Teilnamegebühr für diesen Triathlon liegt u.a. an der Tatsache, dass Melbourne mit die teuerste Stadt auf der Welt ist, und immerhin ist dieser Ironman gleichzeitig auch die “Asia Pacific Championship”.

Melbourne soll aber auch laut diversen Quellen wie “The Economist” die “lebenswerteste Stadt” der Welt sein, aufgrund der kulturellen Gegebenheiten, des Klimas, der Lebenshaltungskosten und des sozialen Umfeldes (Adelaide, Sydney und Perth sind aktuell übrigens auch in den Top 10 vertreten!). Hier gibt es z.B. viele gute Bars und Restaurants, worauf ich mich schon ganz besonders freue. Auf dem Camino de Santiago in Spanien dieses Jahr wurden wir ja auch sehr verwöhnt, was das Kulinarische anbelangt.

In Melbourne finden sich u.a. auch viele vietnamesische, griechische und italienische Familien, die ihre gute Küche mit nach Australien gebracht haben und diese dann in Familienlokalen anbieten. Zudem ist die mit 4,25 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt des australischen Kontinents auch für die überaus gute Kaffeekultur bekannt. Als “Starbucks” versuchte, hier Fuß zu fassen, blieben die Melburnians weitgehend ihren eigenen Kaffeehäusern treu – hier wird eben Wert auf gute Qualität und guten Geschmack gelegt. [zurück zur Übersicht]

St Kilda Melbourne
Sonnenuntergang über Port Phillip Bay von St Kilda aus gesehen. Foto von Scott Cresswell unter der CC BY-2.0 Lizenz

Sehenswürdigkeiten in und um Melbourne

Zu den Sehenswürdigkeiten, die ich mir unbedingt ansehen möchte, zählen u.a.

– Der Stadtteil St Kilda, das als ein Zentrum der Kunst gilt.
– Die National Gallery of Victoria in Southbank, welche 1861eröffnet wurde und die älteste und größte öffentliche Gallerie in Australien ist.
– ACMI, das Australian Centre for the Moving Image im Federation Square, dem kulturellen Wahrzeichen der Stadt.
– Die botanischen Gärten / Royal Botanic Gardens samt Aborigine-Heritage-Walks.
– Der Melbourne Park, die La Trobe University und die Dandenong Ranges.

Das wird ganz besonders spannend, da im Januar hier wieder die Australian Open ausgetragen werden. Ich finde Tennis ja mehr als langweilig, wenn man sich das in der Glotze reinzieht, aber so live dabei am Court ist das garantiert eine ganz andere Geschichte:D Überhaupt wird Sport hier ganz groß geschrieben: neben Tennis und Triathlon wird auch Einiges in Sachen Rugby / AFL, Fußball oder Cricket (Melbourne Cricket Ground) geboten. Das Formel 1 Rennen im März, den großen Preis von Australien auf dem Albert Park Circuit in St Kilda, zähle ich jetzt mal nicht dazu.

Geplant ist auf jeden Fall auch ein “cruise along the Yarra river”, um verschiedene Perspektiven auf die Stadt zu bekommen und ein paar der “Melbourne Highlights” zu erkunden.

Außerhalb von Melbourne wartet natürlich die “Great Ocean Road” auf mich: über 243 km lang führt diese Straße zwischen Torquay und Allansford (Victoria) die australische Südküste entlang und gilt als eine der schönsten Routen überhaupt. Um Ostern herum findet wie jährlich seit 1961 der “Bells Beach Surf Classic” Wettkampf statt, den wir uns auch nicht entgehen lassen werden.

Nach unserem Trip auf die Insel Siargao im Osten Mindanaos auf den Philippinen diesen Monat, wo wir rund um General Luna auch wieder einige Stunden gesurft haben, sind wir wieder vom Surf-Fieber gepackt worden und werden uns auch in Australien hin und wieder auf´s Board wagen – sofern das Wasser nicht allzu kalt ist. Melbourne soll ja für das “abwechslungsreiche” Wetter bekannt sein – “four seasons in one day” sind hier keine Seltenheit. Die Winterklamotten werde ich deswegen noch lange nicht mitnehmen – schließlich ist am 1. Dezember Sommeranfang, und ich gehe davon aus, dass es “down under” meist recht heiß sein wird.

Surfen in Australien
Auch rund um Melbourne werden wir wieder Wellenreiten gehen

Im Norden Melbournes habe ich noch nicht allzuviel Aufregendes im Vorfeld finden können – hier scheinen sich vor allem Backpacker aufzuhalten, welche rund um Shepparton à la “work & travel” auf Farmen arbeiten. Eine harte Arbeit wie man z.B. auf www.reisedeals.com nachlesen kann. [zurück zur Übersicht]

Wohnen in Melbourne

In der Zwischenzeit haben wir uns schon ein wenig umgeschaut, was unsere Unterkunft anbelangt. Natürlich werden wir nicht monatelang in Hotels verbringen, was unbezahlbar wäre. Es gibt einige Websites wie „Flatmates“, wo man z.B. zahlreiche Angebote à la „shared accomodation“ finden kann. Die Preise werden oftmals pro Woche angegeben, wobei man locker mit 300 australischen Dollars rechnen muss bei zwei Personen und etwas Privatsphäre.

Das sind dann monatlich um die 1200 australische Dollar oder etwas mehr als 800 Euro, was schon ein Spitzenwert ist – vor allem, weil wir noch nicht einmal im Zentrum von Melbourne nach einer Bleibe schauen. Idealerweise finden wir etwas mit eigenem 25 m Becken, damit ich dort meine Runden drehen kann und nicht auch noch zusätzlich ein Schwimmbad aufsuchen muss. [zurück zur Übersicht]

Australien-Rundreise?

Eine größere Australien-Rundreise haben wir noch nicht geplant, da das Reisen in Australien ja nicht gerade günstig ist. Ich werde aber einige lange Radausfahrten zu Vorbereitung auf den Ironman Melbourne unternehmen und mir sicherlich viel “erradeln” können. Zudem möchten wir uns für die Monate “down under” auch ein Auto organisieren, sodass wir wenigstens den ein oder anderen “road-trip” machen können.

Evtl. ist ja der ein oder andere Trip in die Hauptstadt Canberra oder auch nach Sydney drin, interessant wäre sicher auch ein Ausflug nach Tasmanien (von den Aussies liebevoll “Tassie” genannt), u.a. zum Freycinet National Park. Die größte Insel Australiens liegt ungefähr 240 km vom Festland entfernt, zeichnet sich durch viele naturbelassende Landschaften aus und gehört zu einem großen Teil dem Unesco-Weltkulturerbe an.

Freycinet National Park
Freycinet National Park, Tasmanien. Foto von Angela Thomas unter der CC BY-2.0 Lizenz

Ich freue mich auf jeden Fall schon riesig auf meinen ersten Australien-Urlaub und werde dann natürlich ausführlich Bericht erstatten. Das Land hat unheimlich viel zu bieten und stellt eine willkommene Abwechslung zu den philippinischen Inseln dar. [zurück zur Übersicht]

[Update vom 18.12.14]

Ankunft in Melbourne

Mittlerweile bin ich seit einer Woche in Melbourne und habe mich schon recht gut eingelebt. Geflogen bin ich dann doch mit Air Asia, weil der Flug nach Gebühren deutlich günstiger war als bei Jetstar. Die kassieren nämlich beim Umrechnungskurs von australischen Dollars in Euro ganz schön ab. Die Route war dann Cebu – Manila mit Cebu Pacific und dann Manila – Kuala Lumpur – Melbourne. Gekostet hat mich der Flug mit Air Asia dann keine 280 Euro, und das inkl. Sportgepäck, da ich ja mein Rennrad für den Triathlon dabei habe.

Die Tatsache, dass man hier in Australien Linksverkehr hat, war für mich schon sehr gewöhnungsbedürftig, doch nach mittlerweile über 150 km auf dem Rad, geht das schon ganz gut:D Wir sind jetzt erst einmal bei Beas Bruder in Parkdale / Kingston untergekommen, was nicht allzuweit von der sehr schönen Beach Road entfernt liegt. Ein weiterer Bonus: gleich hinter dem Haus befindet sich ein 25m Becken, wo ich immer mein Schwimmtraining absolvieren kann – sehr praktisch, das.

Wir haben auch schon einen kleinen Road-Trip zur Byron Bay in New South Wales um Neujahr herum geplant, der uns auch nach Sydney führen wird. Dazu wird es dann natürlich einen ausführlichen Reisebericht geben.

Byron Bay, New South Wales
Byron Bay ist ein bekannter Badeort am östlichsten Punkt des australischen Festlandes. Foto von d.i. unter der CC BY 2.0 Lizenz

Die Byron Bay liegt nochmal ca. 800 km nördlich von Sydney, was für uns fast zwei Tage Anreise bdeuten wird, aber zu viert wird das bestimmt ganz lustig:D

[ratings]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert